Willkommen
Veranstaltung
Aktuelles
HIPEC
Laserchirurgie
Mikrowellen
Sarkomzentrum
der Extremitäten
"Weite" Resektion
Kompartmentresektion
Gefäßbeteiligung
ILP
Multiviszerale OP
des Retroperitoneums
des Thorax
GIST
Literatur
Pankreasratgeber
Klinikum Frankfurt
Das Lebenshaus
AdP
Rare Cancers
Stichwortsuche
Linksammlung
Kontakt
Spende
mail Sarkomzentrum
So finden Sie uns
Impressum
Haftungsausschluß
Datenschutz

 

Schematisches Prinzip der Extremitätenperfusion:

 

 

© Schema ILP C. Wiedeck 2010

Extremitätenperfusion oder Isolated Limb Perfusion (engl., Kurzform ILP) beim Malignen Melanom (MM) der Extremitäten

Unter dem Malignem Melanom der Extremitäten (Gliedmaßen) versteht man bösartige Hauttumoren die an den Armen oder Beine auftreten. Einbezogen werden auch die Hände und Füße sowie die Schultern und der Bereich der Hüfte bzw. des Schrittes sowie des Gesäß. An den Körpergliedmaßen finden große Blutgefäße (Arterien und Venen). Arterien transportieren das sauerstoffreiche Blut in die entfernten Regionen (z.B. Fingerspitzen) und die Venen transportieren das sauerstoffarme Blut (angereichert mit Abbauprodukten) aus den herzfernen Körperprovinzen wieder ab.

Überer die Blutgefäße können Katheter in die Körpergliedmaßen eingebracht werden. Die Katheter werden anschließend mit einem externen Kreislauf verbunden. In der Regel wird hierzu eine Herzlungenmaschine verwendet. Durch eine Blutsperre ist es möglich den Blutkreislauf der Extremität von dem Blutkreislauf des Körpers zu trennen. Diese, bereits seit Jahrzehnten bekannte Technik (Creech et al Cancer Chemother Rep 1962), ermöglicht die Anwendung einer lokalen Chemotherapie beim MM der Extremitäten. Zusätzlich erlaubt diese Technik die Extremität zu erwärmen und somit noch empfindlicher für die lokale Therapie zu machen (milde Hyperthermie). Während der gesamten Perfusion wird die Temperatur unter der Haut und der gesunden Muskulatur gemessen. Medikamentös wird ein Chemotherapeutikum (z.B. Melphalan) verwendet.  Damit sicher gestellt ist, dass möglichst wenig Chemotherapeutikum in den Körperkreislauf übertritt wird ein spezielles nuklearmedizinisches Messverfahren angewendet. Mit diesem Messverfahren wird während der gesamten Operation ständig überprüft ob ein Leck auftritt. Tritt ein Leck auf bei dem es zu einer erheblichen Belastung des Gesamtorganismus kommt wird die Extremitätenperfusion unterbrochen und die Blutsperre korrigiert. In seltenen Fällen wird die Extremitätenperfusion abgebrochen. Die Perfusionsdauer beträgt etwa 90 Minuten. Am Ende der Perfusion wird das Meikamentenperfusat aus der isolierten Extremität ausgewaschen. Danach werden die Katheter entfernt, die Zugänge zu den Blutgefäßen durch Gefäßnähte verschlossen und der normale Blutkreislauf wieder hergestellt (Schwarzbach et al 1996).       

Für die ILP kommen Patienten in Frage die fortgeschrittene MM aufweisen, MM die eine Amputation erforderlich machen oder Patienten die viele Metastasen in den Lymphabflußregionen entwickelt haben (sog. In-transit-Metastasen) (Takkenberg et al J Surg Oncol 2005; Moreno-Ramirez Oncologist 2010). Der besondere Nutzen der ILP mit liegt darin, dass bei Patienten mit fortgeschrittenen MM an den Extremitäten eine Amputation in der Regel vermieden werden kann. Besonders ältere Menschen bleiben gehfähig, da eine Prothesenversorgung im Alter oftmals nicht erfolgreich ist. Die ILP kann auch bei Lokalrezidiven oder Tumorprogress  auch wiederholt werden. Die Ergebnisse (Tumorkontrolle), die spezialisierte Zentren erreichen, sind in Anbetracht der Bösartigkeit der Tumoren und komplexen Behandlungskonstellationen bei kritischer Patientenauswahl ermutigend (Moreno-Ramirez Oncologist 2010). Das operative Risiko der ILP ist  vertretbar und schwere Komplikationen sind selten (Eggermont et al Cancer 2006). Die Grundvoraussetzung für optimale Ergebnisse ist ein hoher Spezialisierungsgrad der behandelnden Ärzte. Dabei werden Spezialisierungsanforderungen wie die spezielleMelanomchirurgie, die Perfusionschirurgie, die Gefäßchirurgie und u. U. an die plastisch-rekonstruktive Chirurgie gestellt. Zudem ist ein erheblicher apparativer Aufwand, ein interdisziplinäres Team (Chirurg, Anästhesist, Nuklearmediziner, Kardiotechniker, PO-/und Anästhesiepflege, Intensivmediziner) sowie eine hohe Strukturqualität am Krankenhaus (Intensivstation, Rund-um-die Uhr Versorgung und Diagnostik) erforderlich (Verhoef et al Curr Treat Options Oncol 2007). Aufgrund der speziellen Therapiesituationen, die beim MM eine ILP sinnvoll erscheinen lassen, weisen nur eine eingeschränkte Zahl an Zentren weltweit entsprechende Expertise und Erfahrung (Zahl behandelter Fälle) Klinikum Frankfurt.  Neben den MM kann eine ILP auch bei Patienten mit Sarkomen erfolgreich eingesetzt werden (Eggermont et al Cancer 2006).        


Für Bildinformation für Ärzte folgen Sie bitte dem Link "weiter" unten rechts

Weiter
Wir sind immer für Sie da!
info@sarkom-frankfurt.de