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Neue Hoffnung für Patienten
Mit dem neuen Chef-Chirurgen hielten am Höchster Klinikum neue Operationsmethoden Einzug
Frankfurter Neue Presse, 25.06.2010
Die Ärzte Susanne El Sigai-Teer und Matthias Wähmann mit Blutegel.Dr. Susanne El Sigai-Teer und Assistenzarzt Matthias Wähmann mit Blutegel. Foto: Reuß
Neue Geräte für die Chemotherapie und der ungewöhnliche Einsatz von Blutegeln bieten bei der Behandlung von Patienten im Höchster Klinikum neue Möglichkeiten.

Höchst. Mit dem Anspruch «Spitzenmedizin für die Region» anbieten zu wollen, hat sich Prof. Matthias Schwarzbach vorgestellt, als er Mitte Januar Chefarzt der Chirurgie am Höchster Klinikum wurde. Zu seinen Spezialgebieten zählt die Tumorchirurgie, das Entfernen auch großer und größter Tumore aus Bauch- und Brustraum. Diese Erkrankungen sind vergleichsweise häufig, sie zu operieren gehört zur täglichen Arbeit des Chirurgen. 

Mit Schwarzbach sind auch seltene Verfahren beziehungsweise Behandlungen für seltene Erkrankungen am Klinikum möglich. Dank dieser Methoden können Patienten neue Hoffnung schöpfen. 

Es war ein schwerer Schlag für die 69-Jährige aus dem Saarland: Zwölf Jahre war es her, dass sie an Brustkrebs erkrankt war. Sie hatte damals den Kampf aufgenommen – und gewonnen. Doch die Bestrahlung hat die Saat für eine weitere Erkrankung gelegt: ein Sarkom, ein Weichteiltumor. Da Experten für diese Tumore bundesweit rar gesät sind, begann die Tochter der Erkrankten im Internet nach Krankenhäusern zu suchen – und stieß auf das Klinikum Frankfurt Höchst. 

Achtstündige Operation



Der Eingriff, den die Patientin nun hinter sich hat, war schwerwiegend und außergewöhnlich. In einer achtstündigen Operation wurde ihr der halbe Brustkorb einschließlich sechs Rippen und Metastasen der Lunge entfernt, in die sich das Sarkom schon filtriert hatte. 

Während der selben Operation schwenkten ihr die Ärzte einen Muskel- und Hautlappen vom Rücken nach vorne auf die riesige Wunde, wobei die Blutzufuhr zu dem Lappen aufrechterhalten wurde. Für diesen plastischen Teil der Operation zeichnet Dr. Susanne El Sigai-Teer verantwortlich. 

Um zu verhindern, dass sich das Blut in dem Haut- und Muskellappen staut, wurden der Patientin Blutegel auf die Haut gesetzt. «Beim ersten Mal habe ich geschrien, als die über mich liefen», erinnert sie die Saarländerin schmunzelnd. 

Doch schnell akzeptierte sie die «wichtigen Helfer». Die Wunde heilte rasch zu, die 69-Jährige hat sich von der OP erholt, Kraft und neuen Lebensmut geschöpft: «Ich bin zufrieden mit dem Krankenhauspersonal – und mit mir.» 

Auch eine 65 Jahre alten Patienten aus dem Main-Taunus-Kreis konnte jetzt von der neuen Kompetenz des Klinikums profitieren. Bei ihr wurden während einer gynäkologischen Operation bösartige, schleimbildende Tumore im Bauchraum entdeckt. Professor Schwarzbach wurde in den OP-Saal gerufen, damit er sich ein Bild von der Situation machen konnte.

Schock nach der OP



Für die Patienten, die von der Erkrankung nichts geahnt hatte, war die Krebsdiagnose ein Schock. Und die Zeit drängte: Innerhalb von drei Tagen sollte sie erneut operiert werden. Doch obwohl die Methode noch nicht weit verbreitet und nicht unumstritten ist, waren sich die Patientin und ihr Mann sicher, das Wagnis einzugehen. 

Nach der chirurgischen Entfernung von Dickdarm, Milz, Gallenblase, Leberkapsel und der gesamten inneren Genitale sowie der Metastasen aus dem Bauchfell wurde der Bauch wieder verschlossen, das Innere jedoch eine Stunde lang mit einem auf 42 Grad Celsius erwärmten Chemotherapeutikum gespült. So sollen die nicht sichtbaren Krebszellen abgetötet werden. 

Einen ganzen Tag lang wird dafür ein Operationssaal benötigt. Die erforderlichen Geräte, eine Herz-Lungen-Maschine, die die Spülflüssigkeit gleichmäßig bewegt, und das Gerät zum Erwärmen des Chemotherapeutikums, ließ Schwarzbach erst kürzlich für Höchst anschaffen. 

«Diese neue Methode ist nicht unumstritten, denn sie birgt ein hohes Risiko, aber auch sehr gute Heilungschancen», sagt Oberärztin Claudia Wiedeck. Die Gefahr liegt in Komplikationen wie Lungenentzündungen, denn die Belastungen für den Körper sind enorm: Eine Turbo-Chemotherapie folgt auf einen großen chirurgischen Eingriff. In diesem Fall war der Körper ja sogar von einer vorherigen zusätzlich geschwächt. 

Die beste Medizin



«Am Anfang hatte ich Angst um meine Frau, aber nach der zweiten Operation war ich beruhigt, obwohl diese so extrem war», sagt der Gatte am Krankenbett. Nach einem Monat im Krankenhaus freut sich die 65 Jahre alte Patientin auf zu Hause, auf ihren Garten. 

Bei aller positiven Erfahrung im Klinikum ist sie von einer Sache indes zutiefst überzeugt: «Für mich ist mein Mann die beste Medizin.»

 

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